Dienstag, 20. November 2012

Ende ...

Ein kleiner Selbstmitleidsbeitrag. In der Facebookgruppe Autorenwerkstatt wurde mir mal geraten einen Beitrag voller Selbstmitleid in meinem Autorenblog zu veröffentlichen, wenn es mal wieder nicht so laufen will, wie es soll. Das letzte Mal hat (begrenzt) geholfen, also versuche ich es einfach noch mal.
Inzwischen habe ich in verschiedenen blogs von "NaNo-Tiefs" gelesen. Manche fallen diesem Tief in oder nach der verflixten zweiten Woche zum Opfer. Andere haben das Problem, wenn sie das eigentliche NaNo-ziel von 50.000 Wörtern erreicht, sich aber eigentlich ein höheres gesteckt haben. Bis lang kann ich nicht sagen, dass ich ein wirkliches Tief hatte. Ich habe immer brav meine 2.000 Wörter geschafft und wie ihr ja inzwischen wisste, dulde ich einfach keine Schreibblockaden. Jetzt nähert mein Projekt sich allmählich dem Ende, auch wenn ich 60k mindestens geplant hatte. Ganza usgeschlossen ist es noch nicht, dass ich diese Wortzahl vor Ende der Geschichte schaffe.
Verwirren tut mich allerdings etwas anderes.

Ich bin es gewohnt, dass ich zum Ende hin immer einem wahren Schub zum Opfer falle. Einem Schreibflash, der sich nicht aufhälten lässt. Wenn ich das Ende bereits sehen und spüren kann, wenn mich nur noch eine überschaubare Anzahl an Seiten von meinem Ziel trennen, dann haue ich üblicher Weise so schnell und so motiviert in die Tasten, dass das Finale schneller kommt, als ich gucken kann. Dann ist es da ... dieses Gefühl. Das unbeschreibliche Gefühl von Freude und Stolz, wenn ich "Ende" unter meine Zeilen setze. Immer begleitet mit einem kleinen Ziehen im Magen, weil ich weiß, dass jetzt die Korrektur an der Reihe ist. Dann erneutes Plotten und dann wieder Seite 1. Doch von all dem lasse ich mir dieses Gefühl, das der Erfolg einer beendeten Geschichte mit sich bringt, nicht nehmen. Innerlich feier ich jedes Mal, wenn ich dieses Wort schreibe.
Ende ...

Dieses Mal ist es anders. Ich sehe das Ziel, spüre die Stimmungen, lebe mit meinen Charakteren und wünsche mir nichts sehnlicher, als dieses Projekt zu beenden und sagen zu können: Du hast es geschafft! Trotzdem ziehen sich die Wörter, dich ich heute tippe, wie Kaugummi dahin. Immer wieder wechsle ich das Fenster, schaue nach meinen Mails, mache mir Gedanken um anderes, obwohl meine Morgende dem Schreiben gehören sollten. Die Familie schläft, die Katzen lassen mich ausnahmsweise in Ruhe. Ich könnte schreiben, doch ich kann nicht ... Ich weiß nicht, woran es liegt, doch ich versuche mir immer wieder vor Augen zu führen, wie schön dieses Gefühl ist. Ende. Ende ...

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